Werwölfe, roter Nebel und eine Prophezeiung in Reimform: Nele Nilsson setzt für ihr Debüt ganz auf Mystik.

Perfekter Mix. Hoch in den Norden auf eine vor Menschen verborgene Insel entführt Nele Nilsson (Foto) ihre Leser. Dort leben die letzten magischen Wesen: Werwölfe. Doch das Rudel schwebt plötzlich in großer Gefahr … Die nahe Coburg in Oberfranken lebende Autorin hat im Shadodex-Verlag ihr Debüt „Mitternacht – das Geheimnis des roten Nebels“ vorgelegt – eine ebenso phantastische wie spannende Geschichte für Leser ab 12 Jahren. Rund um Probleme von Jugendlichen und um das Älterwerden geht es darin. Und um eine Prophezeiung, die nichts Gutes verheißt. Warum gerade Werwölfe? „Ich mochte schon immer das eher Mysteriöse, Kämpferische und Starke an Geschichten und ihren Figuren“, sagt Nele Nilsson. „Schon als Kind kam mir der Werwolf als Fabelwesen wie der perfekte Mix vor: Er kann clever und strategisch denken als Mensch – und gleichzeitig instinktiv handeln und kämpfen wie ein Wolf.“ Das übliche Bild – Blutdurst, zu tierisch und plump – wollte sie allerdings anders angehen. Und stattdessen lieber zeigen, wie vielseitig diese Wesen sein können.

Schützenhilfe beim Reimen

Die Idee zur Story schwirrte Autorin Nilsson schon seit der Kindheit durch den Kopf. Erst 2019 fasst sie sich den Mut, schmückte alles aus und formte eine Geschichte drumherum. Ein tragender Pfeiler ist dabei eine Prophezeiung in Reimform – was eher ungewöhnlich für ein Buch in Romanform ist. Unterstützung bekam die Autorin für diesen Part von einer Freundin. „Dieser Teil wollte sich mir einfach nicht erschließen, obwohl ich genau wusste, was die Vorhersage aussagen sollte.“ Also leitete Nele Nilsson alle gesammelten Ideen samt Hintergrundgedanken weiter. Und bekam schon nach wenigen Minuten Schützenhilfe – in Form eines maßgefertigten Gedichts. „Es war genau das, was ich nicht zu reimen vermocht hatte: kurz, aber doch lang genug, um alle notwendigen Informationen zu enthalten. Mysteriös, aber doch gut verständlich, passend für ein Jugendbuch.“ Die Inspiration für die Höhle, wie sie in der Prophezeiung auftaucht, hatte sie sich beim Familienurlaub an der schottischen Westküste geholt – auf der Insel Staffa. Dort gibt es mit Fingal’s Cave eine der spektakulärsten Höhlen der Welt. Nele Nilsson: „Das ist genau der Ort, den ich beim Schreiben dieses Kapitels vor meinem inneren Auge gesehen habe.“ Und in den im Buch ein Irrlicht die Protagonisten lockt.