Tausendsassa mit sonorer Stimme: Warum Tom Hohlfeld mit „Komorebi“ der Natur auf die Sprünge hilft.

Wildbiene, Rebhuhn – oder doch lieber Hirschkäfer? Wer das Engagement von Tom Hohlfeld (Foto: Dennis Lohann) rund um die Natur unterstützen möchte, hat die Qual der Wahl. Genau so wie die bedrohten Tierarten heißen die drei Stufen, die Hohlfeld auf der Social-Payment-Plattform Patreon anbietet. Patreon ist – ganz kurz gefasst – eine Website, mit der jeder zum Mäzen werden kann. Das passiert, indem er einen kleinen Beitrag als regelmäßige Unterstützung für Künstler, Kreative, vielleicht sogar seine Lieblingsband investiert und so deren Arbeit unterstützt. Tom Hohlfeld will mit seinem Patreon-Profil in erster Linie „Naturschutz-Kunst-Transfer“ schaffen – denn er macht sich nicht zuletzt als Autor seit vielen Jahren für die Umwelt stark. In der Geraer Edition Outbird ist sein Werk „Komorebi“ erschienen. Der Titel ist dem Japanischen entlehnt, läss sich nur sinngemäß ins Deutsche übertragen. „Ich übersetze es als das Schatten- und Lichtspiel der durch die Blätter säuselnden Sonne“, erklärt Hohlfeld – und verweist auf die Idee dahinter: „Möglicherweise kennt es jeder, wenn er unter einer Baumallee fährt oder durch den Wald wandelt, dass mancher Lichteinfall schönste Farben und manch verwunderliche Gestalten in die Umgebung zu zeichnen vermag.“ Es soll ein „Brückenbuch“ sein, sagt Hohlfeld, „um die jedem innewohnenden Beziehung zur Natur wachzuküssen, aufzufrischen – oder gar zum Aktivsein zu ermutigen.“

Eine Stimme für Anfang und Ende

Aktivsein: Genau dabei geht Hohlfeld als Autor und Macher mit bestem Beispiel voran. Freie Reden und seine ins Ohr gehende sonore Stimme (passend zu finden ist seine Website unter www.die-stimme.com) sind nur zwei seiner Arbeitsfelder. Hohlfeld ist als Sprecher für Hörbuchproduktionen ebenso zu buchen wie als Redner für Hochzeiten oder Trauerreden. Anfang und Ende also? „Auf der einen Seite begleite ich das Sterben und konserviere Lebensgeschichten“, sagt Hohlfeld. „Auf der anderen Seite begleite ich Anfänge und naturelles Leben.“ Worum es geht in „Komorebi“, formuliert er so: „Das Buch weckt auf sprachsensible Weise das ohnehin in jedem schlummernde Potenzial, den Mut, die Kraft des Aufbrechens, Losgehen und Anpackens.“ Und er ist sich sicher: „Über ernste, kiritische und humorvolle Betrachtungen wird der Lesende nach mancher Verwunderung feststellen, dass es eigentlich Erinnerungen sind, die möglicherweise durch den Alltag verschütt gingen.“

Zwischen Feuchtbiotop und Flächenaufwertung

Wenn Tom Hohlfeld nicht am Computer oder hinter dem Mikrophon sitzt, ist er oft im Wald und auf Wiesen zu finden. Er kümmert sich um Feuchtbiotope und Flächenaufwertungen, will eine Brücke „zwischen Zivilgesellschaft und wirksamem Naturschutz“ sein – und so Heimat erhalten. Dem ersten eigenen Buch sollen weitere folgen – und Projekte schlummern zuhauf in seinem Kopf. „Durch den Naturschutz-Kunst-Transfer entstehen allerhand unerwartete Verbindungen, Möglichkeiten und Interessen“, sagt er. Entdecken können Naturfans ihn vor allem in Sachsen, etwa auf Bühnen als „Erzähler mit den 1000 Stimmen“. Dort trägt er Märchen, Legenden und vor allem Geschichten der alten Naturvölker vor – mit allem Naturwissen, was sie dabei vermittelten. Einen Einblick in seine Arbeit bietet zudem aktuell die Ausstellung im „Café des Lesens“ in der Leipziger Hugendubel-Buchhandlung an der Petersstraße, die sich rund um das Prosa- und Lyrikbuch „Komorebi“ dreht.

Komorebi von Tom Hohlfeld in der Edition Outbird
„Komorebi“ von Tom Hohlfeld ist in der Edition Outbird erschienen