Nach 116 Folgen sind alle Themen durch: Warum im „Drachenhort“ das Licht ausgeht.

Schluss, aus, vorbei: Der Drachenhort schließt seine Pforten. Wirklich für immer? Wird sich zeigen. Fakt ist: Gleich vier Autorinnen hatte Holger Kliemannel (Foto), Verleger der Edition Roter Drache, in dieser Woche vor die Kameras geladen. Und zwar zum „(vorerst) letzten Drachenhort“, wie er es selbst ankündigte. Der „Drachenhort“: Das ist Kliemannels unterhaltsame Online-Plauderrunde, die regelmäßig mittwochs (mit Unterbrechungen) auf dem Portal Twitch zu sehen ist. Der Verleger moderiert meist selbst, lässt dabei seine Gäste – Verleger, Autoren, Blogger – munter ins Gespräch kommen. Jetzt mit Folge 116 soll das Format aber nun beendet werden.

Wie kommts? „Ich bin bis Anfang Juni auf Messen unterwegs. Mitte Juni organisiere ich ein großes Rock-Open-Air. Direkt danach muss ich mit meinem Lager umziehen – und dann sind schon Sommerferien“, erklärt Kliemannel. Und fügt hinzu, dass „die Zuschauerzahlen sinken, die Themen alle durch sind, Corona vorbei“ sei. Kurz gesagt: „Es besteht kein Bedarf mehr.“ Dabei hatte der Verleger erst im Dezember 2022 zur runden „Drachenhort“-Folge 100 angekündigt, dass eigentlich „noch lange nicht Schluss“ sein sollte. Jetzt aber offenbar doch.

Ein Blick zurück: Das Talk-Projekt war im Mai 2020 mitte in der Corona-Pandemie an den Start gegangen. Die Autorinnen Anja Bagus und Isa Theobald hatten damals die Idee, einen Stream zu starten – um so Verlag und Programm mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Es sollte auch ein Ersatz für die ausgefallene Leipziger Buchmesse sein. Jetzt, drei Jahre später und wiederum kurz vor dem Leipziger Großevent, geht nun also im „Drachenhort“ das Licht aus. Wobei: Ein Hintertürchen will sich Kliemannel aufhalten. „Ich höre auf. Und wenn wir im Herbst weiter machen, höre ich mit dem Aufhören auf.“