Lustige, leichte Texte aus Friseursalons: Barbara Thériault nimmt als Stadtschreiberin Halle unter die Lupe.

Von der Ukraine an die Saale. Ein halbes Jahr lang wird sie die Händelstadt literarisch begleiten: Die kanadische Soziologie-Professorin Barbara Thériault (Foto) übernimmt den Posten der Stadtschreiberin von Halle. Der Kulturausschuss fand den „durch ihren alltagsnahen, an Pop-Literatur angelehnten Stil“ überzeugend und sprach ihr das Stipendium zu. Wie sich ihre Texte lesen, ist im Buch „Die Bodenständigen“ zu erleben, erschienen bei der edition überland in Leipzig. „Erkundungen aus der nüchternen Mitte der Gesellschaft“ ist dessen Untertitel. Und ebensolche wird sie auch in Halle an der Saale zusammentragen. Erfahrungen als Stadtschreiberin hat Thériault, die in Kanada geboren wurde, bereits. 2018 war sie Stadtschreiberin in Lwiw (Lemberg) in der West-Ukraine. Aus Halle nun will sie „lustige, leichte Texte aus Friseursalons schreiben“, wie der MDR berichtete. Kein Zufall übrigens: Tatsächlich hat Thériault, die mehrere Sprachen spricht und als Schriftstellerin, Journalistin und Übersetzerin tätig ist, vor zwei Jahren eine Friseurausbildung angefangen. Grundlage für „Die Bodenständigen“ war eine Reihe von Texten über Erfurt, die sie während ihres Aufenthaltes in der thüringischen Stadt für eine Lokalzeitung verfasste. Der Titel wurde als „Deutschlands schönstes Regionalbuch 2020“ ausgezeichnet.