Internationaler Literaturpreis 2022: „Der Fluch des Hechts“ schwimmt sich auf die Nominiertenliste.

Spannung im Doppelpack. Wie weit auf der Erfolgswelle wird dieser schräge Roman wohl schwimmen? Im homunculus verlag mit Sitz in Erlangen ist die Freude jetzt schon riesig. „Der Fluch des Hechts“ nämlich ist einer von sechs Titeln auf der Nominiertenliste für den Internationalen Literaturpreis 2022. Am 22. Juni 2022 verleihen das Haus der Kulturen der Welt in Berlin und die Stiftung Elementarteilchen den Preis für übersetzte Gegenwartsliteraturen. Seit 2009 wird damit ein herausragendes Werk gewürdigt – und zwar stets an das Team aus Autor und Übersetzer. Im Fall von „Der Fluch des Hechts“ gehen Juhani Karila (Text, Foto: Laura Malmivaara) und Maximilian Murmann (Übersetzung, Foto: Rena Lorenz) in den Endspurt.

„Sechs Bücher so genau wie die Wirklichkeit: Die Titel der diesjährigen Shortlist werfen einen kritischen und einfühlenden Blick auf das Jetzt“, formulierte die Jury ihre Auswahl. Die Entscheidung für „Der Fluch des Hechts“ liest sich so: „Comic relief! Dieses Buch ist so unglaublich anders, originell, komisch, zu Herzen gehend – und dabei bis zur letzten Zeile angefüllt mit präziser, exzentrischer Naturbeschreibung, allerdings auch einer gegen den Menschen zürnenden Natur.“ Dotiert ist der Internationale Literaturpreis mit 20.000 Euro für den Autor und 15.000 Euro für den Übersetzer. Juhani Karila, finnischer Journalist und Schriftsteller, wurde für sein Buch (Originaltitel „Pienen hauen pyydystys“) schon mehrfach ausgezeichnet. Übersetzer Maximilian Murmann hat mit einer Arbeit über Emotionswörter im Finnischen promoviert. „Der Fluch des Hechts“ erzählt die Geschichte von Forstwirtschaftlerin Elina Ylijaako, die in ihr abgelegenes Heimatdorf zurückkehrt, um dort einen Hecht zu fangen – den allerdings ein Fluch begleitet. „Die kauzigen Dorfbewohner samt Kommissarin Janatuinen umweht ein wenig Fargo-Atmosphäre, Lars von Trier und David Lynch hätten ihre Freude an diesem Cast aus nordischen Einzelgängern sowie den schrulligen Wald- und Flurmonstern“, kommentierte die Jury und urteilte: „Ein abgefahrenes Buch!“