Zum #indiebookday: Was Verlage und Buchhandlungen planen.

Ein Herz für die kleinen, unabhängigen Verlage: Das können Buchfans jeden Tag zeigen – und ganz besonders am Indiebookday. Der steht alljährlich am 25. März auf dem Programm. Und lockt auch 2023 mit jeder Menge Aktionen und Veranstaltungen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels unterstützt das Projekt und macht sich damit für die Verlage stark: „Leidenschaftlich begeben sie sich auf die Suche nach der neuen Stimme, der ausgefallenen Materie, der besonders kunstvollen Aufbereitung – und präsentieren diese dann ihren Leser*innen. Sie nehmen es hin, dass ihre Verlagsnamen trotz dieser Bemühungen oft kaum bekannt sind und sie durch winzige Marketingbudgets öffentlich nicht lautstark für sich werben können. Denn sie machen Bücher aus Liebe, nicht für den Fame“, heißt es dort.

Der Indiebookday soll für ein wenig mehr Aufmerksamkeit sorgen – und gleichzeitig Anerkennung liefern. Wie das funktioniert? Mit der Indiebookchallenge. Die Idee hinter der Aktion ist diese: Wer am 25. März ein Buch eines unabhängigen kleinen Verlags in der Buchhandlung des Vertrauens gekauft hat, kann das auf seinen Social-Media-Kanälen zeigen – verbunden mit dem Hashtag #indiebookday. Den Indiebookday gibt es seit 2013 in Deutschland und vielen europäischen Ländern.

Verlagsaktionen zum Indiebookday 2023

  • Die Münchner Buchmacher sind am 25. März 2023 zu Gast in der Buchhandlung Buchpalast, um die Leidenschaft für besondere Bücher und die Vielfalt der unabhängigen Verlage zu feiern. Die Buchhändlerinnen Katrin Rüger und Friederike Wagner laden die sieben Münchner Verlegerinnen und Verleger ein, um die Bandbreite ihrer Veröffentlichungen von Stadtgeschichte und Krimis, über Lyrik, Kinderbuch und Roman bis zu Kochbüchern und Comics vorzustellen. Unter den präsentierten Büchern sind Neuheiten sowie bereits preisgekrönte Bücher aus austernbank verlag, edition tingeltangel, Hirschkäfer Verlag, Morisken Verlag, Schillo Verlag und Susanna Rieder Verlag – allesamt Teil des Schöne-Bücher-Netzwerkes – sowie dem Franz Schiermeier Verlag. In Kurzinterviews (11, 12 und 13 Uhr) stehen die Verleger und Verlegerinnen Rede und Antwort.
  • In Chemnitz haben Verlage gemeinsam mit dem Buchhandel die Werbetrommel für den Indiebookday gerührt. Und dabei deutlich gemacht, wie wichtig die Zusammenarbeit beider Seiten ist. Dass regionale Titel in den Regalen der Geschäfte liegen, ist oft ein logistischer Kraftakt. Und funktioniert nur, wenn Buchhändler und Verlage an einem Strang ziehen. „Ohne die kleine Buchhandlung von nebenan würde es viele unabhängige Verlage nicht mehr geben“, sagt Verleger Christian Wobst vom Claus Verlag mit Sitz in Limbach-Oberfrohna. Wobst hat die Märchenbücher „Benno und der Hüter des Rätsels“ und „Der magische Geschichtenturm“ veröffentlicht, beide entstanden aus einem Chemnitzer Geschichtenwettbewerb. Damit ein Buch seinen Weg zum Leser findet, muss es sichtbar sein – und dafür idealerweise im Buchladen ausliegen. „Wer den Titel nicht kennt und somit gezielt sucht, wird in einem großen Online-Handel vermutlich auch nicht entdecken“, sagt Wobst. „Dort schlägt der Algorithmus in der Regel bekannte Bücher der Bestseller-Listen vor.“ Nicht zu vergessen: Das Buch ist ein Kulturgut – und kein Industrieprodukt. Ähnlich sieht es Susanne Meysick von der Buchhandlung Lessing und Kompanie im Chemnitzer Stadtteil Kaßberg, die Wert auf lesenswerte Titel jenseits des Mainstreams legt. „Aus den mehr als 60.000 Neuerscheinungen im Jahr wählen wir aus, lesen uns durch viele Bücher und können so eine Vorauswahl für den Leser erstellen. Wir nehmen damit auch Arbeit ab und liefern die kleinen, feinen Orchideen, die sich in der schier unüberschaubaeren Masse verbergen“, sagt Susanne Meysick. Wie sich Verlage gegen Kostendruck bei Papier, Energie oder Versandkosten wappnen ? Vor allem mit gutem Lesestoff. „Und mit Kooperationen“, sagt Jens Korch, Verleger der Edition Wannenbuch und des Paperento Verlags. Dort ist das Rezeptbuch „Koch mich! Chemnitz“ erschienen mit originellen Ideen zum Nachkochen – vom veganen Kaßburger bis zur bunten Schornstein-Creme in Optik der Chemnitzer Kraftwerks-Esse. Kooperationen heißt: Einerseits mit Buchhändlern gemeinsame Aktionen von der Lesung bis zur Buchpräsentation anbieten. Anderseits eng mit anderen Verlagen zusammenarbeiten.
Nicht nur zum Indiebookday arbeiten Buchhandel und Verlage im sächsischen Chemnitz eng zusammen. Buchhändlerin Susanne Meysick (Lessing und Kompanie) mit den Verlegern Christian Wobst (edition claus, links) und Jens Korch (Edition Wannenbuch, Paperento Verlag).
Nicht nur zum Indiebookday arbeiten Buchhandel und Verlage im sächsischen Chemnitz eng zusammen. Buchhändlerin Susanne Meysick (Lessing und Kompanie) mit den Verlegern Christian Wobst (edition claus, links) und Jens Korch (Edition Wannenbuch, Paperento Verlag).

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