Warum Autor M.Kruppe im finnischen Schnee nach Ideen für sein nächstes Buch gräbt.

Kreativ im Winter. 1300 Kilometer Luftlinie entfernt von seiner Heimatstadt Leipzig verbringt Marko Kruppe – der lieber unter seinem Künstlername M.Kruppe auftritt – vier Wochen in Finnland. Anderthalb Stunden nördlich der Hauptstadt Helsinki ist der Sachse derzeit Artist in Residence für das Deutsche Kulturzentrum Tampere. „Erst im Januar bin ich gefragt worden, ob ich Lust darauf habe. Und ein paar Tage später war ich schon hier“, sagt der Leipziger, der Autor der ersten Stunde und künstlerischer Mitarbeiter beim in Gera in Thüringen ansässigen Verlag Edition Outbird ist. Eigentlich sei er ja lieber in warmen Regionen, versichert M.Kruppe. „Kuba? Dominikanische Republik? Ja! Aber Finnland – nee, das wollte ich eigentlich nicht.“ Jetzt ist er trotzdem dort, einen ganzen Monat lang. Und begeistert. „Man wächst ja mit seinen Aufgaben.“ Bei „klassischem Winter“ entstehen Texte für einen Blog des Kulturzentrums, dazu gibt es Lesungen in Schulen oder im Kulturhaus der Stadt. Und an der Universität Tampere hilft der Sachse Studenten beim Videoschnitt. „Die Menschen hier sind supernett, es macht riesig Spaß“. 400 Deutsche leben in Tampere, weswegen die Kommunikation gut klappt. Tatsächlich würde M.Kruppe gern noch einen Monat als Residenz-Künstler ranhängen. Aber: Die Arbeit ruft zuhause; für die Zeit der Leipziger Buchmesse feilt er gerade an einem Alternativprogramm. Was er in Tampere noch so erlebt? Wird später in Buchform bei der Edition Outbird zu lesen sein. Und sein Portfolio mit Titeln wie „Geschichten vom Kaff der guten Hoffnung“ oder „Und in mir Weizenfelder“ ergänzen.