Online-Kongress „Blätterkohle“ verrät: Wo steckt eigentlich das Geld im Buch?

Service für Buchmenschen. 2023 wird für die Buchbranche herausfordernd – nicht zuletzt finanziell. Die Buchproduktion wird immer teurer, ebenso der Vertrieb, was sich auf die Ladenpreise auswirkt – zugleich sinkt jedoch die Kaufbereitschaft der Leser. Ein Dilemma, findet auch die Berliner Verleger-Initiative „Lesen lokal“. Sie hat sich daher das Thema Buch-Finanzierung genauer angesehen. Und macht ihre Erkenntnisse nun in einem kostenlosen Online-Special zum Nachlesen öffentlich zugänglich. “Blätterkohle” ist das Motto – gedacht ist das kompakte Wissensportal für Branchenkenner wie -neueinsteiger.

Ein gemeinsames Projekt der Buch Berlin, der Initiative Lesen lokal und des Schöne-Bücher-Verlagsnetzwerkes.

Unter dem Motto „Wo steckt das Geld im Buch?“ wurde das Thema im Herbst 2022 auf der Berliner Buchmesse Buch Berlin heißt diskutiert. „Blätterkohle“ war dort Titel eines gut besuchten Kongresses. Die dafür vom Team um Lisa Vanovich (Edition Progris) und Manuel Lindinger (L&H Verlag) erstellten Grafiken sorgten für viel Aufmerksamkeit – beim Fachpublikum und bei den Lesern. 

Nun veröffentlicht „Lesen lokal“ gemeinsam mit der Buch Berlin und dem Verlagsnetzwerk „Schöne Bücher“ die Erkenntnisse gebündelt. Unter https://www.schoenebuecher.net/blaetterkohle/ können Interessierte ab sofort einen Blick hinter die Kulissen des Buchmarkts werfen. Zwölf knackige, unterhaltsame Häppchen beleuchten die Prozesse, die zum Buch führen, unter unterschiedlichsten Aspekten und beantworten unter anderem die Frage: „Wer verdient am Buch?“. Einige der Zahlen und Fakten dürften selbst Branchenteilnehmer überraschen. 

„Viele Leser fragen sich, warum Bücher immer teuer werden und so mancher Autor vermutet, dass sich die Verlage eine goldene Nase verdienen, während für sie selbst nicht viel übrigbleibt. Ich halte es daher für sehr wichtig, dass wir mit dem Thema Buch-Finanzierung verstärkt an die Öffentlichkeit gehen“, sagt Britta Schmidt von Groeling (World for kids), ebenfalls Mitglied von „Lesen lokal“. 

„Wir wollen deutlich machen, wie lang der Weg zum professionellen Buch ist, wie viele Menschen hart dafür arbeiten – vom Autor bis zum Buchhändler – und wie wenig jeder Branchenteilnehmer letztlich daran verdient. Nur so verstehen die Leser, warum Bücher ihren Preis haben müssen – und eigentlich immer noch viel zu günstig sind“, ergänzt Buch Berlin-Geschäftsführerin Steffi Bieber-Geske (Kinderbuchverlag Biber & Butzemann).

Jens Korch (Edition Wannenbuch), Gründer des Verlags-Netzwerks „Schöne Bücher“, kümmerte sich um die digitale Umsetzung im Online-Magazin. „Wir hoffen, dass wir damit gleich zu Jahresbeginn einen wichtigen Impuls setzen können und freuen uns, wenn wir die Veleger-Kolleg:innen inspirieren können, die Buchfinanzierung ebenfalls stärker zu kommunizieren.“

Auf der Buch Berlin, der Berliner Buchmesse, die vom 30. September bis 1. Oktober 2023 in der Arena Berlin stattfindet, wird das Thema erneut eine Rolle spielen.

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