Koch mich, Chemnitz: Wie die Kulturhauptstadt Europas 2025 schmeckt.

Wie schmeckt eine Stadt? Diana Drechsel (Foto) will das herausfinden. Konkret gesucht wird: der Geschmack von Chemnitz in Sachsen, der drittgrößten Stadt des Freistaats – und Kulturhauptstadt Europas 2025. Oft im Schatten des barocken Dresdens stehend, seltener besucht von Touristen als das hippe Leipzig. Aber dennoch: Chemnitz hat was. Vor allem: Geschmack. Diana Drechsel ist Journalistin und liebt seit jeher das geschriebene Wort, dazu handgemachte Musik – und gutes Essen. Perfekte Ausgangslage also für ein Kochbuch. Das heißt „Koch mich! Chemnitz“, ist im Paperento Verlag erschienen. Und liefert auf 128 Seiten einen (kulinarischen) Vorgeschmack auf die nächste deutsche Kulturhauptstadt. Kostprobe gefällig? Der Kaßberg etwa, das schmucke Gründerzeitviertel, mag es urban – und gern auch mal ohne Fleisch. Was passt da besser als ein veganer »Kaßburger«? Oder der Sonnenberg: schräg, wild, kultig – ein heißer Mix. So wie die Sonnenberg-Soljanka, die noch dazu satt macht. Lieber einen Salat? Die Zutaten wachsen auf der großen Wiese im Erholungsgebiet Küchwald. Und als Krönung sorgt eine bunte Schornstein-Creme für süße Höhenflüge – optisch angelehnt an den farbenfrohen riesigen Schornstein, der zum Heizkraftwerk von Chemnitz gehört und als größtes Kunstwerk Europas gilt mit seinem 302 Meter Höhe. 7 x 7 köstliche Rezepte serviert „Koch mich! Chemnitz“ frei Haus, von der Suppe bis zum Dessert. Parallel gibt es einen Rezeptwettbewerb, dessen beste Einsendungen später ebenso als Buch veröffentlicht werden sollen. In der Jury sitzen Profis vom Verein Chemnitzer Köche 1898 eV. Deren Chef-Kochmütze trägt mit Claudia Lappöhn eine Frau. „Ein typisches Gericht aus Chemnitz gibt es nicht“, sagt sie. „Vielmehr sind in der Stadt eine ganze Reihe verschiedene Einflüsse zu entdecken – nicht zuletzt aus dem nahen Erzgebirge.“ Aber es gibt garantiert noch viele kreative Ideen mehr. Wird Zeit, sich auf die Suche danach zu machen.