Buchmarkt in der Krise: Warum vor allem kleine Verlage vor düsteren Zeiten stehen.

„Durch die Corona-Zeit sind unsere Taschen wirklich leer – sofern sie jemals überhaupt voll waren.“

Björn Bedey, Verleger (Bedey & Thoms Media-Gruppe u.a. mit acabus, Dryas, Edition Krimi), macht sich Sorgen vor allem um die kleinen und unabhängigen Verlage des Landes. Denn die Lage sei mehr als düster. Im Youtube-Talk mit Buchautor und Regisseur Christian von Aster nimmt Bedey kein Blatt vor den Mund, wie Corona-Krise und Ukraine-Krieg den Buchmarkt verändert haben – meist zu Ungunsten der inhabergeführten Verlage. Es habe Einbrüche beim Umsatz gegeben wie nie zuvor – und es sei zu befürchten, dass Verlage deshalb aufgeben müssten. „Weil es nicht mehr geht“, wie Bedey vorrechnet. Der Verleger macht sich in der Interessengruppe unabhängige Verlage (IGuV) stark, die als größte Vertretung der unabhängigen und meist inhabergeführten Verlage in Deutschland gilt und beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels ansässig ist. Was die Zukunft für die Verlage betrifft, so mache sich seit Monaten große Unsicherheit breit, wie es Bedey im Gespräch mit Christian von Aster formuliert. Nach Remissionen – der Rücksendung von zuvor bestellten und bereits bezahlten Titeln an die Verlage – in Größenordnungen habe für manche von ihnen Monate mit negativen Umsatzzahlen gegeben. Bedey: „Es gibt bei den kleinen Verlagen keine Kapitalgeber im Hintergrund, die in solchen Fällen aufstocken könnten.“ Sein eindringlicher Appell: „Es wäre schön, wenn die Öffentlichkeit mehr wahrnimmt, was in Sachen Buch passiert – und gerade los ist. Das Buch hat in Deutschland einen hohen Wert, anders als in vielen anderen Ländern.“ Dieses hohe Kulturgut lebe von den Verlagen, die „auf der Suche nach guten Geschichten sind, die sie herstellen, in den Markt bringen. Und dieses System bricht gerade auseinander.“ Bedey: „Unterstützt kleine Verlage. Es wäre ein großer Verlust, wenn das wegbricht.“

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