Heiß begehrt beim Bielefelder Kabarettpreis: ein an die Wand genagelter Pudding.

Trio im Glück. Was sind schon Oscar, Grammy oder Nobelpreis? Nichts gegen einen an die Wand genagelten Pudding. Kein Witz: Genau mit dieser Trophäe gehen Sieger beim Bielefelder Kabarettpreis nach Hause. Seit 1998 engagiert sich die Kabarettgemeinschaft Bielefeld (KGB) damit für die Nachwuchsförderung. Neben Kabarettist Ingo Börchers ist der aus Halle stammende Autor und Satyr-Verleger Volker Surmann Erfinder des Wettbewerbs. 2022 gab es die 25. Auflage der Verleihung, ausgetragen vor Publikum auf der Bühne im Bielefelder Zweischlingen. Platz 1 holte sich Florian Wintels aus Bad Bentheim, Platz zwei Hinnerk Köhn aus Hamburg, Platz 3 ging an August Klar aus Porta Westfalica. Das Trio auf dem Siegertreppchen brachte auch die Macher bei Lektora in Paderborn zum Jubeln. Denn: Die drei Gewinner sind allesamt Autoren des Verlags, der sich nach eigener Beschreibung als weltweit größter seiner Art dem Poetry-Slam verschrieben hat. Wintels veröffentlichte bei Lektora unter anderem „Sieben auf einen Scheiß“, eine „kleine Oase der Explizitlyrik, in der sich Fäkalhumor mit geschliffener Technik meist fast musikalisch rhythmisiert“ (Selbstbeschreibung des Verlags). Von Hinnerk Köhn ist „Mein Leben ist ein Kissen, in das man schreit“ erschienen. August Klar ist Macher hinter dem Titel „Leude“, einem „ausgeklügelten Ratgeber zum Benennen von Kindern“. Diverse einst beim Bielefelder Kabarettpreis angetretene Künstler gelten heute als feste Größen der deutschen Kabarett- und Comedyszene, darunter Felix Lobrecht, Bülent Ceylan, Bodo Wartke oder Sebastian Puffpaff.