Von Hessen aus die Welt im Blick: Sozialwissenschaftler Claus Leggewie erhält Verdienstkreuz 1. Klasse.

Hohe Ehre. Von Hessen aus rund um den Globus – und immer wieder zurück in die Heimat: So lässt sich das (Berufs-)Leben von Professor Claus Leggewie (Foto: Georg Lukas) umschreiben. Er zählt zu den wichtigsten Sozialwissenschaftlern dieser Zeit, untersucht unter anderem, wie Zusammenleben und Integration in modernen Gesellschaften gelingen können. Jetzt ist Leggewie dafür ausgezeichnet worden: mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Hessens Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn überreichte ihm die Auszeichnung, mit der die herausragenden Leistungen für das Gemeinwohl gewürdigt werden sollen.

„Von Professor Leggewie gehen wesentliche Impulse für eine demokratische Gesellschaft in weltweit von Kriegen und Krisen geprägten Zeiten aus. Er ist ein Mahner für Demokratie und Toleranz, auf dessen Stimme wir an der JLU sehr viel geben“, sagte der Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. In Gießen ist Leggewie seit 1989 Professor. Das Verdienstkreuz 1. Klasse ist die dritte Stufe des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der für besondere Verdienste um das Land sowie für Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Bereich verliehen wird.

"Reparationen im Dreiecks Algerien, Frankreich und Deutschland", Claus Leggewie, Donata Kinzelbach Verlag
„Reparationen im Dreiecks Algerien, Frankreich und Deutschland“ von Claus Leggewie ist im Donata Kinzelbach Verlag erschienen.

Auch Verlegerin Donata Kinzelbach aus Mainz freute sich über die hohe Ehre: „Herzlichen Glückwunsch zu dieser Auszeichnung, lieber Claus Leggewie! Ich bin stolz, dass ich dein Buch über Algerien verlegen durfte.“ Im Titel „Reparationen im Dreiecks Algerien, Frankreich und Deutschland“ skizziert Leggewie laut Verlag „den schicksalhaften Weg Algeriens von der Kolonialzeit bis heute unter verschiedenen Blickwinkeln, insbesondere im Dreiecksverhältnis Algerien, Frankreich und Deutschland.“ Persönliche Begegnungen und Erlebnisse wechseln sich ab mit Reportagen mit politischer und sozialwissenschaftlicher Analyse. Das Buch erzählt dabei von der frühen Kolonialisierung und dem Alltag der Siedlergesellschaft ebenso wie vom blutigen Freiheitskampf oder dem algerischen Fußball – sowie der Rolle der Frauen.

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