Er fischt nach wahren Textperlen: Kurt-Wolff-Förderpreis geht an ELIF und Dinçer Güçyeter.

Tusch! Theatermacher ist er, Lyriker, Herausgeber, Autor (eben erschienen ist „Unser Deutschlandmärchen“), dazu Gabelstaplerfahrer – und Verleger ebenso. Jetzt kann Dinçer Güçyeter (Foto: privat) einen weiteren Titel hinzufügen. Sein ELIF Verlag mit Sitz in Nettetal in NRW ist mit dem Kurt-Wolff-Förderpreis 2023 ausgezeichnet worden. 15.000 Euro Prämie gehören dazu – vor allem aber: jede Menge Ehre. „Verleger Dinçer Güçyeter legt seit 2011 in seinem engagierten und leidenschaftlichen Programm einen Schwerpunkt auf Lyrik, regional wie international, gegenwärtig und immer wach. Er fischt wahre Textperlen auch aus selten übersetzten Sprachen wie etwa Taiwanesisch oder Isländisch und achtet dabei auf jeweils individuelle, dem Inhalt folgende Gestaltung und hochwertige Ausstattung“, würdigte ihn das Kuratorium der Kurt Wolff Stiftung in einer Mitteilung. Güçyeter nahm den Ball des Perlenfischers gerührt auf und postete bei Facebook ein Foto, das ihn mit Perlenschmuck zeigt – „der hing immer im VW-Bus meines Vaters unterm Spiegel, als Schützer/Glücksbringer“, schrieb er dazu. Glück gebracht haben ihm die Perlen auf jeden Fall. Den ELIF Verlag nennt er stolz „mein drittes Kind“. Die Kurt Wolff Stiftung zur Förderung einer vielfältigen Verlags- und Literaturszene gibt es seit 2000 – gegründet von unabhängigen Verlegerinnen und Verlegern sowie dem damaligen Kulturstaatsminister Dr. Michael Naumann. Ihrem Freundeskreis gehören aktuell 135 Verlage an. Der Preis wird im April 2023 auf dem Forum „Die Unabhängigen“ während der Leipziger Buchmesse verliehen. Neben Güçyeter auch an Alexander Wewerka, der mit dem Alexander Verlag Berlin den Kurt-Wolff-Preis 2023 und damit 35.000 Euro Preisgeld erhält.

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