Drei Kinder, drei Sprachen, drei Kulturen: „Umami-Bande“ erkundet die Welt – und baut dabei Vorurteile ab.

Buntes Trio. Max stammt aus Österreich, Geri aus Bulgarien, Clara aus Kolumbien. Können die drei Kinder Freunde werden – auch wenn sie unterschiedliche Sprachen sprechen, aus verschiedenen Kulturen stammen? Roswitha Wurm (Foto) ist sich sicher: Na klar, das klappt. Ist aber am Anfang vielleicht etwas kniffelig … Die in Wien lebende Redakteurin und Autorin hat Max, Geri und Clara zusammengebracht: im Kinderbuch „Die Umami-Bande“, erschienen im Amiguitos Verlag in Hamburg. Roswitha Wurm hat sich dafür mit Zwetelina Ortega zusammengetan. Sie leitet das Beratungsinstitut Linguamulti – und Roswitha Wurm wollte sie für ein Magazin interviewen. Aus dem Kontakt entstand die Idee eines gemeinsamen Kinderbuchs. „Geri und Clara spiegeln Zwetelinas Herkunftssprachen wider“, sagt Roswitha Wurm. „Sie beschreiben die Gefühle und Erfahrungen, die ein Kind erlebt, das in ein deutschsprachiges Land zieht – und dort die neue Sprache lernt und kulturelle Unterschiede erlebt.“ Genauso sei es Zwetelina als Kind ergangen. Max dagegen ist im Buch der bodenständige Österreicher. „Er könnte einer meiner Schüler sein, die ich als Förder- und Lesepädagogin betreue“, sagt Roswitha Wurm. Worum es im Kinderbuch „Die Umami-Bande“ geht? Max, Geri und Clara lernen sich in der Schule kennen. Gemeinsam entdecken sie ihre Kultur, Sprache und Essgewohnheiten. Verpackt ist die multikulturelle Handlung in eine Geschichte rund um Freundschaft und Alltagsabenteuer, in dem noch dazu eine Flaschenpost eine Rolle spielt. Roswitha Wurm: „Eine Geschichte, wie sie in jeder Schulklasse passieren könnte.“ Haben es Kinder, die mit gemischten Sprachen und in verschiedenen Kulturen aufwachsen, schwerer? Die Autorin wägt ab: „Zum Teil. Nämlich dort, wo kein Verständnis für sie aufgebracht wird. Kinder können meist die Umgebungssprache nicht von Anfang an genauso gut wie die anderen. Sie brauchen einfach mehr Zeit.“ Um Verständnis für mehrsprachig erzogene Kinder zu bekommen, seien Bücher zum Thema wichtig. Eine Aufgabe, die auch „Die Umami-Bande“ erfüllen – und so Kinder zu weltoffenen und toleranten Menschen machen soll. „Andere Kulturen zu entdecken, das ist etwas ganz Spannendes“, sagt Roswitha Wurm. Das Wort „umami“ übrigens beschreibt, wie ein Essen schmecken kann – abgesehen von süß, sauer, salz oder bitter. Umami lässt sich als „herzhaft-intensiv“ vorstellen – vielleicht ein wenig so wie die Geschichte im Buch.