Daumendrücken. Nachdem sie erst im Sommer 2022 den Preis des Literaturfestes Meißen für ihr Buch „Himmel voller Schweigen“ bekommen hatte, ist Julia Gilfert (Foto: Daniel Bahrmann) nun für den Pfalzpreis für pfälzische Geschichte und Volkskunde nominiert. Insgesamt gibt es drei Nominierungen für den Nachwuchspreis, der mit 2500 Euro dotiert ist. Die Katze aus dem Sack lassen die Organisatoren am 19. November 2022 bei der Preisverleihung in Kaiserslautern.
„Himmel voller Schweigen“, erschienen im Ultraviolett Verlag aus Dresden, ist ein beklemmendes Stück Familiengeschichte der Autorin. Und eine mitreißende Erzählung, die auf wahren Begebenheiten beruht. Gilfert spürt dem Schicksal ihres Großvaters Walter Frick, geboren 1908 im pfälzischen Zweibrücken, nach. Er wurde ein Opfer der „Euthanasie“-Aktionen des NS-Regimes. Zehn Jahre lang hat sich die Autorin durch Archive gewühlt, ein ganzes Tagebuch ihrer Großtante von Steno übertragen lassen und gelesen, Postkarten ihrer Großeltern auf dem Dachboden gefunden und mit Wissenschaftlern gesprochen. Sie lief viele Wege ab, bis sich ein rundes Bild ihres Großvaters und seiner Umgebung auftat. Dabei gelang es Gilfert, diese Fragmente in eine ergreifende Erzählung zu bringen – und ihren Großvater so wieder ein Stück zurück in die Familie zu holen.
„Die Nominierung allein ist schon ein großer Grund zu feiern und zeigt die Wertschätzung und den Respekt für die langjährige Forschungsarbeit“, freut sich Verlagsleiterin Katja Völkel und drückt ihrer Autorin die Daumen, dass der Nachwuchspreis noch die Kirsche auf der Sahnehaube wird.