Warum Bücher keinen Ruhestand kennen – und was Verlegerin Donata Kinzelbach deshalb plant.

„Wenn ich keinen Nachfolger finde, werde ich weitermachen, bis ich tot umfalle.“

Donata Kinzelbach (Foto) blickt mit Sorgenfalten in die (Verlags-)Zukunft. Denn: Auch wenn die Rente noch nicht unmittelbar bevorsteht, macht sie sich heute schon Gedanken über die Zeit „danach“. Und vor allem darüber, was aus ihrem Kinzelbach Verlag dann wird. Wie schwer es ist, einen geeigneten Nachfolger zu finden – darüber hat der Südwestdeutsche Rundfunk in der Literatursendung auf SWR2 berichtet. Tenor und Titel des Radiobeitrags: Bücher kennen keinen Ruhestand. Auch Donata Kinzelbach aus Mainz kam dort zu Wort – und machte deutlich: Eine Übergabe innerhalb der Familie an eines der drei Kinder werde es nicht geben. „Sie haben einen anderen Beruf, was ich auch verstehen kann“, sagt die Verlegerin. Denn: „So nervenaufreibend und mit so wenig Geldertrag, das will sich keiner antun.“ Der Kinzelbach Verlag hat seinen Fokus auf Literatur aus den Maghreb-Staaten gelegt. Was wegen der Spezialisierung die Suche nach einem potentiellen Käufer erschwere, wie die Verlegerin zugibt. Aber: „Komplett aufgeben kommt für mich nicht in Frage.“ Im SWR-Beitrag kommt auch Andrea Wolf vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zu Wort. Die Geschäftsführerin des Landesverbands Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland ist sich sicher: „Ein Schema F für den Verkaufsprozess gibt es nicht.“ Letztlich sei jeder Verlag ganz stark an die Person des Verlegers oder der Verlegerin gebunden.

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